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Das Königreich der Niederlande – Teil 4

Welche Essgewohnheiten pflegen unsere niederländischen Nachbarn?

Im Teil 3 des Blogbeitrags hatte ich Ihnen eine Antwort auf diese Frage versprochen. Obwohl international nicht gerade als „Gourmet-Tempel“ bekannt, gibt es dennoch in den Niederlanden wahre lukullische Köstlichkeiten.

Beginnen wir ganz einfach einmal mit:

  • dem typisch niederländischen Frühstück: In den Niederlanden „Ontbijt“ genannt, fällt diese morgendliche Mahlzeit häufig sehr süß aus. Zum Standard gehören, neben dem „Beschuit“, einem meist runden, sehr luftig gebackenen Zwieback, auch Schokoladenstreusel, „Hagelslag“ nennt ihn der Niederländer. Diese Produkte, auch auf Butterbrot oder Brötchen gestreut, gelten als landestypische Spezialität. Ein weiterer süßer Leckerbissen sind die sogenannten „Stroopwafels“, was übersetzt in etwa „Sirupwaffeln“ heißt. Sie schmecken hervorragend zum Kaffee. Auch darf natürlich der „Pindakaas“, also die Erdnussbutter, nicht fehlen. Aber natürlich kommt im „Land des Käses“ ebenso Käse und Wurst auf den Tisch. Auch der „Krentenbollen“, das Rosinenbrötchen, sollte nicht unerwähnt bleiben.
  • Und das Mittagessen? Ein nach deutschen Maßstäben „klassisches Mittagessen“ ist den Niederländern eher fremd, da sie meist nur eine Kleinigkeit zu sich nehmen, wie Obst oder Milchprodukte. Kleine Restaurants bieten aber auch Snacks an, wie beispielsweise dicke süße, kleine Pfannkuchen, genannt „Poffertjes“, Pommes frites mit Mayonnaise, und -nicht zu vergessen- herrlich schmeckende, frittierte Kroketten, gefüllt mit Rindfleischragout, die der Niederländer „Kroket“ nennt. Natürlich wird auch der beliebte Hering gegessen. Die Niederländer sind für diese Spezialität mit Recht berühmt, denn, egal ob mit oder ohne Zwiebeln genossen, ist er fast immer wirklich butterzart.
  • Das Abendessen schließlich ist die Hauptmahlzeit der Niederländer. Zu diesem Zeitpunkt wird das Essen fasst immer warm und in geselliger Runde eingenommen. Es ist eher deftig und besteht beispielsweise aus zerstampften Kartoffeln und Gemüse, die mit einer herzhaften Soße, Zwiebeln, Räucherwurst und Sauerkraut serviert werden. Zwischen 18 Uhr und 19 Uhr gibt es auch Kartoffeln mit Grün- oder Rosenkohl inklusive Fleisch. Der Abschluss der abendlichen Mahlzeit bildet immer eine süße Nachspeise, die häufig eine Variation des deutschen Puddings ist. Zu den beliebtesten Süßspeisen zählen der „Pap“ und der „Vla“, beide dickflüssige Milchpudding-Arten.

Die Niederländer naschen übrigens sehr gerne. So gibt es „Dropjes“, Lakritze in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen sowie „Hopjes“, Bonbons mit leichtem Kaffee- und Karamellgeschmack. Diese niederländische Spezialität aus Zucker, Sahne, Kaffe und Butter wird bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts hergestellt!

Nach diesem kleinen Ausflug in die Welt der Köstlichkeiten: Wie steht es nun mit den wirtschaftlichen Beziehungen Deutschland-Niederlande?

Die beiden Länder unterhalten reiche, lebhafte Handels- und Wirtschaftsbeziehungen die sich in einem umfassenden Austausch von Waren, Gütern, Dienstleistungen, Investitionen und Personen manifestiert. Einer der Gründe ist nicht zuletzt die Tatsache, dass das niederländische Bruttoinlandsprodukt (BIP), im Gegensatz zum deutschen, zurückgeht. So wird, Prognosen zufolge, das niederländische BIP für das Jahr 2015 mit 749,37 Milliarden US-Dollar betragen, das in Deutschland dagegen 754,90 Milliarden US-Dollar. Angesichts dieser Tatsache suchten und suchen noch immer viele niederländische Unternehmen neue Export-Möglichkeiten. Wie das niederländische Statistikamt CBS meldete, stieg der Umsatz nach Deutschland in den ersten Monaten des Jahres 2015 um 5,4 Milliarden Euro verglichen mit demselben Zeitraum des Jahres 2005. Die wichtigsten Produkte sind dabei Erdöl, Kohle, chemische Erzeugnisse, sowie Waren des Agrarsektors.

Neben Deutschland profitieren niederländische Betriebe von deutlich steigenden Handelsumsätzen mit Belgien sowie Großbritannien. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Niederlande der bedeutendste Handelspartner  für Exporte nach Deutschland ist.

Welche Sitten und Gebräuche Sie bei Ihrem Besuch oder der Arbeit in den Niederlanden beachten sollten, erfahren Sie im 5. und letzten Teil der „niederländischen Betrachtungen“!