Gerade dann, wenn Sie berufstätig sind, wissen Sie, dass besonders abendliche Terminangebote Ihren Bedürfnissen entgegenkommen. Jedoch sagen flexible Öffnungszeiten noch nichts über die Qualität einer Zahnarztpraxis aus. Dagegen sind lange Wartezeiten auf einen Termin oder in der Praxis häufig ein Indiz für eine schlechte Organisation. Grundsätzlich sollten Sie nicht länger als 30 Minuten bis zur Behandlung ausharren müssen. Falls Sie akute Schmerzen haben, sollte immer die Möglichkeit bestehen, zeitnah einen Termin zu erhalten. Viele Praxen bieten ein sogenanntes
„Recall-System“ an. In diesem Fall bekommen Sie eine automatische Benachrichtigung, um Sie an zahnärztliche Kontrolltermine zu erinnern, da Sie zweimal im Jahr als gesetzlich Krankenversicherter/Krankenversicherte einen Anspruch auf eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung haben!
Kriterium 1: Professionelles Erstgespräch und sorgfältige Eingangsuntersuchung
Wenn Sie sich in einer neuen Praxis vorstellen, ist ein ausführliches Erstgespräch seitens der
Zahnärztin oder des Zahnarztes unabdingbar. In diesem Zusammenhang wird er oder sie nach
etwaigen Erkrankungen wie Parodontitis, Karies oder anderen Erkrankungen fragen und mit Ihnen
mögliche Therapiewünsche erörtern. Danach sollte eine gründliche Erstuntersuchung folgen, damit
sich der Arzt oder die Ärztin ein genaues Bild von dem gesundheitlichen Zustand Ihrer Zähne sowie
des Zahnfleisches machen kann. Dazu ist auch in manchen Fällen das Röntgen Ihrer Zähne geboten.
Kriterium 2: Die umfassende Beratung sowie Ihre Wahlfreiheit bei anstehenden Behandlungen
Sollte eine konkrete Behandlung in Ihrem Falle geboten sein, ist es unabdingbar, dass Sie der Arzt
oder die Ärztin in einer verständlichen Spräche berät. Zögern Sie nicht zu fragen, sollte Ihnen das
„Fachchinesisch“ „Spanisch“ vorkommen! Dabei ersetzt das Aushändigen von Informationsbroschüren
auf keinen Fall ein verpflichtendes Gespräch mit Ihnen! Auch sollte der Zahnarzt oder die Zahnärztin Sie nicht im Liegen beraten, sondern sitzend und auf Augenhöhe! Es reicht in keinem Fall aus, wenn Sie durch das Praxispersonal beraten werden. Das obliegt ausschließlich dem Arzt oder der Ärztin, die Sie umfassend zum Verlauf der Therapie und deren Risiken aufklären und Ihnen ebenso Alternativen anbieten sollte.
Unser Tipp für Sie: Eine Zahnärztin oder ein Zahnarzt, der eine Kassenzulassung hat, ist verpflichtet,
Ihnen die Therapien sowie die Leistungen der Krankenkasse ausführlich zu erläutern! Werden Sie
hellhörig, wenn Kassenleistungen beispielsweise als unzureichend dargestellt und nur eine (für
Sie!) kostenpflichtige Therapie vorgeschlagen wird! Denn in vielen Fällen, mit Ausnahme zum
Beispiel des Zahnersatzes, ist eine Behandlung ohne kostenpflichtige Extras möglich!
Ärzte und Ärztinnen, der/die nicht nur an Ihrem Geld interessiert sind, benennen auch kostenfreie
Alternativen der Krankenkasse sowie Zusatzangebote mit Mehrkosten für Sie. Fest steht: Die
Unterschiede bezüglich des Preises sowie der Qualität müssen für Sie auf jeden Fall transparent und
nachvollziehbar sein!
Kriterium 3: Ein wichtiger Focus ist Ihre tägliche Zahnhygiene
Ein weiteres Kriterium für die Kompetenz Ihrer Zahnärztin oder Ihres Zahnarztes ist, dass er oder sie
viel Wert auf Ihre gute Zahnvorsorge legt. So geben sie oder er Ihnen im Rahmen der Kontrolltermine
regelmäßig Tipps und bieten Ihnen Hilfestellungen für die häusliche Mundpflege an. Auch das
regelmäßige Messen der Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen ist zur frühzeitigen Kenntnis einer etwaigen
Parodontitis sowie Ihrer Behandlung unerlässlich.
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang:
Eine professionelle Zahnärztin oder ein kompetenter Zahnarzt bindet Sie direkt und aktiv in Ihre
Zahnvorsorge ein und ist nicht in erster Linie darauf bedacht, Ihnen regelmäßig eine teure
Professionelle Zahnreinigung zu verkaufen! Denn die Zahnreinigung in der Praxis ist nicht so
entscheidend, wie Ihre täglich sorgfältig durchgeführte häusliche Mundhygiene!
Hier nun noch weitere nützliche Tipps für Sie:
Seien Sie misstrauisch bei angeblichen Spezialisten, da in dieser Zunft ein hoher Wettbewerb
herrscht. Mit plakativen Bezeichnungen, die Erfahrung und Kompetenz versprechen, werden gerne
neue Patienten und Patientinnen angeworben. Anders als in den übrigen medizinischen Disziplinen
gibt es im Bereich der Zahnmedizin nur wenige Facharzt-Titel. Fachärzte und Fachärztinnen für
Parodontologie, Kieferorthopädie sowie Oralchirurgie gehören dazu. Dagegen sind Begriffe wie
„Implantologie“ oder „Spezialist für Prophylaxe“ nicht gesetzlich geschützt und stellen daher alleine
kein Qualitätsmerkmal dar!
Seien Sie skeptisch bei Arztbewerbungsportalen! Solche Portale, auf denen Patienten und
Patientinnen ihren Zahnarzt oder ihre Zahnärztin bewerten können, werden immer beliebter. Jedoch
müssen Sie wissen, dass gerade hier gravierende Manipulationen möglich sein können. Denn
Zahnärztinnen und Zahnärzte können bei einigen Bewertungsportalen sogenannte „Premium-
Einträge“ kaufen, so dass sie im Ranking ganz oben erscheinen oder auch farblich hervorgehoben
werden. Andererseits kann sich ein Patient oder eine Patientin über eine Kleinigkeit beim
Praxisbesuch geärgert haben, was aber nichts mit der ärztlichen Kompetenz zu tun haben muss.
Lassen Sie sich einfach von dem Satz leiten:
Bewertungen sind immer einseitig und daher äußerst subjektiv!
Informieren können Sie sich in dem „Leitfaden zu Qualitätsanforderungen für
Zahnbewerbungsportale“, den die Bundeszahnärztekammer gemeinsam mit der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung entwickelt hat. Entscheidende Kriterien für ein qualitativ
hochwertiges Bewerbungsportal sind besonders ein transparentes und verständliches
Bewertungsverfahren sowie im Portal die sichtbare Trennung von Werbung und Inhalt!
Wenn Sie diese Gesichtspunkte im Blick behalten und unsere Tipps beachten, werden Sie- auf der
Suche nach einem kompetenten Zahnarzt, einer professionellen Zahnärztin- sicherlich fündig!